Montag, 11. April 2011

Rosssteinnadel

Die Highline an der Rosssteinnadel nahe dem Tegernsee ist wohl eine der am meisten aufgebauten Highlines. Also traf ich mich Samstag morgen mit Freddy, Matthias und Damian in München, für einen zweitägigen Trip zum Rossstein. Die 800 Höhenmeter vom Parkplatz bis zur Tegernseer Hütte (1650 m) legten wir mit unserem schweren Gepäck in gut zwei Stunden zurück. Dabei hatten wir einige letzte Schneefelder zu queren, die den teilweise steilen Anstieg noch beschwerlicher machten. An der Hütte angekommen ging es nach einer kleinen Stärkung gleich weiter zur wenige Minuten entfernten Rosssteinnadel, um die Line aufzubauen. Matthias hatte sein rotes threaded tubular webbing mitgenommen, ein ideales Band für diese Entfernung von ca. 20 m.
Nach dem Aufbau gingen Damian und ich die Line FM OS, obwohl uns der böige Wind zu schaffen machte. Freddy und Matthias verschoben ihre Begehung auf den nächsten Tag. Wir gingen zurück zur Hütte, kochten etwas Abendessen und richteten unser Nachtlager ein.

Nachtlager an der Tegernseer Hütte (Photo: Damian Jörren)

Wegen des Windes war die Nacht ziemlich kalt und alle hatten einen unruhigen Schlaf (wenn man es denn Schlaf nennen kann...). Als uns der nächste Tag mit Sonne und blauem Himmel weckte, kehrte die Kraft zurück und wir waren guter Dinge. Damian und ich gingen klettern und Freddy und Matthias zur Highline. Nur durch die erleichterten Freudenschreie der beiden Highliner bekamen wir mit, dass sich Freddy endlich, nach vielen Besuchen der Rosssteinnadel, seinen FM OS abholen konnte und auch Matthias sich einen respektablen HM OS zur Nadelseite erkämpfte.
Sonntag Mittag kam Hannes dazu. Er hatte eigentlich alles dabei: Freundin, Hund, nur seinen Klettergurt hatte er "vergessen". Auch er ging die Line gewohnt sicher. Später tobte sich noch jeder der wollte auf der Highline aus, bis wir uns dann entschieden abzubauen.
Der Abstieg fühlte sich lang an und so waren alle froh, wieder am Auto zu sein. Nach einem nicht zu knappen Abschlussessen in einer Wirtschaft am Tegernsee machten wir uns auf den Weg nach München. War ein starkes Wochenende, das auf jeden Fall nach ähnlichen Aktionen schreit. Ich freue mich jetzt schon darauf... Ein dickes Dankeschön geht nochmal an Damian für seinen Einsatz beim Fotografieren. Thx!

Ich, Matthias, Freddy, Damian (Photo: Damian Jörren)

Double Flow

Freitag Nachmittag ergab sich endlich die Möglichkeit für mich, eine Highline an einem netten, kleinen Spot in der Nähe zu spannen, den ich schon länger im Auge hatte. Praktisch, dass Damain gerade in der Gegend war und auch Lust und Zeit mitbrachte, etwas Highlinen zu gehen. Das Wetter war super, also top Bedingungen.
Wir fuhren mit dem Auto an das Ende der Pähler Schlucht und parkten oberhalb. Nach einer kurzen, aber obligatorischen Materialschlacht, gingen wir zum Schluchtrand und bauten die Line auf.

Ich konnte mir den FM OS FA (in welcher Reihenfolge auch immer) auf der 31m langen und 16m hohen Line sichern, während Damian einige echt gute Fotos schoss. Danach lief er die Line gewohnt souverän FM OS.


Später kam noch Hannes vorbei. Er hatte seinen Highlinegurt "vergessen" und musste sich daher die Leash um den Bauch binden. Auch er lief die schöne Line FM OS.
Der Name Double Flow kommt daher, dass wir für die Highline ein zweites Band als Backup genommen haben, also doppeltes Band, und eben dem fließenden Wasserfall direkt neben der Line.
Vielen Dank für die tollen Fotos, Damian! =)

Dienstag, 5. April 2011

Wetten Dass...?

Dem Vorschlag eines Bekannten folgend, war ich am vergangenen Samstag zu Gast auf dem Starkbierfest 2011 in Hechendorf, welches unter dem Motto "Wetten dass...?" stattfand. Meine Wette war, dass ich in acht Minuten eine 26m lange Highline hin- und zurücklaufen musste. Dabei durfte ich nicht in die Leash fallen. Eigentlich machbar, aber durchaus anspruchsvoll, da die Wette gegen 23 Uhr im Freien stattfand. Zu dieser Zeit war es natürlich schon dunkel und wie jeder weiß, der schon einmal nachts auf einer Highline stand, ist das so eine Sache... Irgendwie easy, aber dann doch nicht.

Der Aufbau ging schon am Nachmittag los, zum Glück erhielt ich Unterstützung von zwei Bekannten. Die Fixpunkte waren zwei senkrecht ausgefahrene LKW-Kräne, die wir im Abstand von etwas mehr als 26m in einer Wiese platzierten. So sollte die Line später ca. 26m lang sein. Der eine LKW war beladen, wog also an die 20t, ein super Fixpunkt. Der andere war unbeladen. Er wog auch einige Tonnen, aber stand eben nicht so stabil wie der erste, was mir später beim Laufen einige Wackler einbringen sollte.
Die Rundschlingen befestigte ich clean an jeweils einem, ich glaube, 8t-Haken. Wir fuhren die Kräne nach oben in ca. 9m-10m Höhe (ich weiß, in der Zeitung steht acht Meter, aber aus technischen Überlegungen mit dem Kranführer heraus ergaben sich mindestens 9m). Ist ja auch egal... Ich kletterte hoch und spannte Line und Redundanz bis der Flaschenzug ganz eingefahren war. Ich hätte gerne noch ein wenig mehr gespannt, da die Line noch etwas slack war. Aber ging halt nicht.
Einen Probelauf konnte ich aufgrund der tiefstehenden Sonne nicht machen, ich stellte mich nur zweimal hin um zu bemerken was ich eh schon wusste: Die Line wackelt. Dann hieß es auf den Abend zu warten.

Nervös schlich ich einige Stunden später um den Aufbau und begutachtete alles. Ich war unsicher wegen der Dunkelheit und weil ich die Line nicht probegelaufen war. Dann bekam ich mein Zeichen, kletterte an dem herunterhängenden Redundanzseil nach oben und band mich in die Leash ein.
TOP, DIE WETTE GILT... Ich lief los und versuchte mich auf den Fixpunkt zu konzentrieren, im Hinterkopf das vertraute Gefühl, diese Line locker laufen zu können. Am anderen Ende erwartete mich der wackelige Kranarm, der mich nicht sauber absitzen ließ. Daher ließ ich mich auf die Line fallen. Der Rückweg klappte nach anfänglicher Umgewöhnung auf den neuen Fixpunkt gut. Taddaaa... Wette gewonnen. Ausbinden, abseilen, vom LKW klettern und nach drinnen, Glückwünsche abholen. Ich war sehr erleichtert, auch weil ich meinen Wettpaten vor seinem Einsatz bewahrt hatte.
Zu späterer Stunde gab es dann die Abstimmung zum Wettkönig durch den Applaus der Zuschauer. In einem Stechen setzte ich mich klar gegen zwei Jungs aus der Gegend durch. Yeah, Wettkönig!

Eine Fotostrecke in der Zeitung gibt es hier!
Die besten Bilder sind Nr. 12, 13, 14, 15, 16, 18, 35 und 36, die sind nämlich von mir!

Zum Artikel geht es hier!

Und hier noch das Video von dem Lauf:

Es geht wieder los

Zum Saisonopening traf ich mich mit Lukas und wir fuhren zur Ruine Reussenstein nahe Stuttgart. Dort trafen wir auf Holger und später auch noch Hannes und Helmar. Christian kam erst mitten in der Nacht plötzlich aus dem Dunklen, wie so oft ;-)
Die ersten Schritte auf der Highline fühlten sich seltsam unvertraut an, trotzdem konnte ich "In between" (28m) später noch im Swami begehen.
Mit Helmar ging es weiter in die Schweiz zu Bernhard, wo sich endlich die Gelegenheit für mich ergab, seine Homehighline zu laufen. Abends spannten wir eine Highline in Bern an der Monbijoubrücke. Beleuchtet durch einen gläsernen Aufzugschacht lief ich die Line nach einem Catch durch. Den Rückweg schaffte ich ohne Fehler.
Am nächsten Tag ging es zum Longlinen. Auf einem Militärübungsplatz spannten Bernhard, Helmar und ich 156m White Magic, die wir dann auch alle drei OS FM laufen konnten.
Weiter ging es nach Vevey in ein altes Fabrikgebäude, wo wir zwei kurze Highlines (ca. 20m) spannten. Ich ging beide Lines OS FM im Swami. Hat Spaß gemacht!

Lichtmalerei am Lagerfeuer Reussenstein (Photo: Ich)

Endlich...

... schwirren wieder Bienen um die Slackline und werden die Flaschenzüge von den Sonnenstrahlen erwärmt. Äh... naja, was ich sagen will: Es fühlt sich draußen wieder nach Sommer an.
Nachdem nun auch dieses Jahr schon einige Aktionen gelaufen sind (dazu später mehr), erstmal noch ein paar Bilder ohne viel Text aus dem letzten Drittel des Jahres 2010!

Peilstein, Österreich (Bilder von Walter Bichler):



Lublin, Polen (Bilder von Anatolij Maltsev):


















Fleischbankpfeiler am Wilden Kaiser, (Photo von Jérémy Folly) und
Infected Mushroom, Italien (Photo von Christian Krr):











Pont du Javroz, Schweiz (Bilder von Jérémy Folly):